Speed und Spirit. Oder: Warum mich Lacrosse so fasziniert


© joertietje

Lacrosse ist cool.
Der Sport ist spannend und begeisternd für die Zuschauer. Eine tolle Kombination aus Speed, Spaß und Teamspirit für die Aktiven. Technisch und athletisch anspruchsvoll. Mir fällt eigentlich nichts ein, was Lacrosse im Vergleich zu anderen Mannschaftssportarten fehlt, aber einiges, was es an tollen Besonderheiten mitbringt. Dennoch ist es hier in Deutschland eher wenig bekannt und ich muss regelmäßig erklären, in welcher Sportart ich denn eigentlich Nationalspieler bin. Deshalb auch hier die Kurzzusammenfassung:

Kurz und knapp – so funktioniert Lacrosse
Lacrosse wird meist auf einem normalen Hockey- oder Fußballplatz gespielt. Eine Mannschaft hat zehn Spieler, inklusive Torwart. Ähnlich wie beim Fußball können Spieler auf drei verschiedenen Positionen agieren: Verteidigung, Mittelfeld und Angriff. Gespielt wird 4 mal 20 Minuten. Ziel ist es, den Hartgummiball (etwas kleiner als ein Tennisball) mit so genannten Sticks (sehen ähnlich aus wie Schmetterlingsnetze, nur kleiner) ins gegnerische Tor zu schießen. Die angreifende Mannschaft kann den Ball durch Pass- und Laufspiel nach vorne bewegen. Um als Verteidiger an den Ball heranzukommen, ist oft viel Körpereinsatz nötig, so dass es durchaus mal zu Zusammenstößen kommen kann. Der Einsatz muss allerdings kontrolliert erfolgen, also nur von vorne oder von der Seite, sonst gibt es ähnlich wie beim Eishockey eine Zeitstrafe. Aufgrund der durchaus harten Verteidigung und möglichen Gefahren durch schnelle Schüsse mit dem Hartgummiball tragen wir Spieler gepolsterte Kleidung und Helme.

Aus Neugierde wurde schnell Begeisterung
Mittlerweile spiele ich jetzt schon seit vier Jahren Lacrosse, nachdem ich vorher bereits einige andere Sportarten ausprobiert hatte. Neugierig gemacht hat mich die Veranstaltung eines Freundes, der Lacrosse gemeinsam mit dem damaligen FSJler und heutigen Nationalspieler Casper Zizka bei uns im Sportunterricht vorstellte. „Kann ja nicht so schwer sein“, dachte ich erst. Pustekuchen, denn anfangs ist es verdammt tricky, den Ball zu fangen und zu werfen. Allerdings war ich schon immer ein guter Läufer. Und wenn ich den Ball erst einmal hatte, bin ich losgerannt wie ein Verrückter und hatte viel Spaß.

Erfahrung in anderen Sportarten als Vorteil
Kurz darauf war ich schon beim Training im Verein, spielte aber eine Weile parallel noch weiter Tischtennis für Eintracht Frankfurt in der Verbandsliga. Bald merkte ich, dass mir Lacrosse weit mehr Spaß machte und beendete meine Tischtenniskarriere. Wie schon früher beim Fußball, als ich beim BSC SW 1919 Frankfurt spielte, bin ich auch beim Lacrosse in der Defensive. Die nötige Koordination habe ich schnell gelernt. Mit Sicherheit hat mir dabei das Fußballspielen geholfen, vielleicht auch früher die drei Jahre beim Judo, weil ich zumindest eine Ahnung davon hatte, was „Kontaktsport“ bedeutet. Allerdings fiel es mir lange recht schwer, einfach in die Gegner reinzurennen – aber auch das ließ sich lernen.

Speed und Spirit oder warum mich Lacrosse so fasziniert
Was Lacrosse für mich so einzigartig macht sind drei Punkte. Erstens ist es enorm vielfältig, weil sich so viele verschiedene Sportarten darin wiederfinden, wie Eishockey, American Football und Basketball. Zweitens ist Lacrosse extrem schnell und es fallen oft viele Tore. Und drittens ist der Teamgeist, der Spirit in der Mannschaft, einfach riesig.

Kurz: Ich war vom ersten Tag an begeistert, habe wie ein Verrückter trainiert und schnell Fortschritte gemacht. Das hat sich ausgezahlt, denn ich schaffte den Sprung vom Jugend- ins Herrenteam, wurde im ersten Jahr „Rookie of the Year“ und in der folgenden Saison „Most Valuable Player“.

Und jetzt erfüllt sich (wenn nichts schief geht) auch noch ein Riesentraum für mich, wenn ich sogar noch bei der Weltmeisterschaft der U19 in Kanada dabei bin.

Doch davon erzählen Florian und ich in unseren kommenden Posts.


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