Auf und davon: Mein Auslandssemester



Ich bin Eda Polat, 25 Jahre alt und studiere BWL an der Hochschule Düsseldorf. Durch diesen Bericht möchte ich euch an meinem Erfahrungsschatz bei der optimalen Vorbereitung für ein Auslandssemester in Australien teilhaben lassen. Dieses habe ich in meinem 7. Fachsemester im Sommer 2015 absolviert.

Bei mir war ein Auslandssemester zunächst mit vielen Unsicherheiten und offenen Fragen verbunden, deshalb soll dieser Bericht euch unterstützen und zur Verwirklichung beitragen.


Welches Land kommt für mich in Frage?
Das muss letztendlich jeder für sich alleine entscheiden. Noch immer erinnere ich mich gut an den Tag, an dem ich für mich beschloss: Ich mache ein Auslandssemester.

So schön und facettenreich die Welt auch ist, so schnell stand für mich auch fest, dass es ein Land sein musste, welches mich beruflich und persönlich weiterbringt. Aus diesem Grund entschied ich mich recht schnell dafür, ein Land zu wählen, welches Englisch als Amtssprache hat. Zugleich wollte ich aber auch andere Kulturen und Landschaften kennenlernen. Damit rückten für mich die Länder USA und Australien in den Fokus.

Letzten Endes entschied ich mich für Australien. Warum? Nicht oft hat man im Leben die Chance ein Land für so lange Zeit zu besuchen. Zudem war es ein lang gehegter Kindheitstraum ins „Down Under“ zu reisen, die Tier- und Pflanzenwelt zu entdecken, die Gastfreundschaft und in die entspannte Lebensart der Menschen dort kennenzulernen. Es war für mich der perfekte Ort für eine Auszeit. Und wo sonst hat man so viel Abstand, wie auf der anderen Seite der Erde.

Meine Zeit in Australien sollte mir nicht nur dabei helfen, mein Englisch zu verbessern. Auch habe ich mir davon erhofft, durch die Erfahrungen selbstständiger und offener gegenüber anderen Menschen zu werden.


Doch wie kann man ein Auslandssemester finanzieren?
Recht schnell wurde mir bewusst, dass ich ohne ausreichende finanzielle Mittel aufgeschmissen bin. Vor allem weil Australien zu den teuersten Ländern der Welt zählt. Anders als in Deutschland gibt es an australischen Universitäten Studiengebühren. Es ist ein Pauschalbetrag zu entrichten, der für 3-4 belegte Kurse gültig ist. Die Gebühren variieren von Universität zu Universität, doch sollte man 5000-8000€ allein an Studiengebühren einkalkulieren. Für die Lebenshaltungskosten sollten zudem ca. 1000€ monatlich einkalkuliert werden. Also eine Menge Geld, das es zu finanzieren gilt...

Ich machte mich im Internet schlau, welche Finanzierungsmöglichkeiten in Frage kommen. Resümierend kann ich sagen, dass es wirklich viele verschiedene Wege gibt, sich diesen Traum zu erfüllen:

Zunächst einmal gibt es die Möglichkeit, sogenanntes Auslands-Bafög zu beantragen. Ähnlich wie man es vom hiesigen Bafög kennt, ist dies mit viel Papierkram und langen Bearbeitungszeiten verbunden. Eine Beantragung sollte deshalb 6-12 Monate vor Antritt des Auslandssemesters erfolgen. Die Höhe der Leistung wird individuell errechnet und kann bis zu 1200 € monatlich betragen. Auch kann Auslands-Bafög beantragt werden, wenn man im Inland kein Bafög erhält. Zusätzlich zu den monatlichen Leistungen wird ein Teil der Studiengebühren übernommen, die nicht zurückgezahlt werden müssen, und es gibt einen Beitrag in Höhe von 1000 € für den Flug.

Deshalb mein Tipp: Nutzt die Chance, auch wenn es mit viel Papierkram verbunden ist. Der Aufwand lohnt sich!

Eine weitere Alternative ist die Bewerbung um ein Stipendium. Im ersten Moment glaubt man, es bedarf für ein Stipendium Bestnoten. Doch dem ist nicht so. Es gibt unterschiedliche Arten von Stipendien und jedes Angebot hat andere Anforderungen und Bewerbungsverfahren. Ich selbst habe für mich das PROMOS Stipendium entdeckt. Hierfür galt es, ein Motivationsschreiben, eine Bewerbung, einen Englisch-Test sowie eine mündliche Prüfung zu absolvieren. Und es hat geklappt!

Aus diesem Grund kann ich jedem einen Blick in Stipendiendatenbanken, wie stipendienlotse.de oder mystipendium.de empfehlen, um das für sich individuell am besten passende Angebot zu finden.

Auch bieten Hochschulen, wie die Hochschule Düsseldorf, Stipendien für eingetragene Partneruniversitäten an.

Als letzte weitere Alternative bot sich die Möglichkeit, einen Bildungskredit (Infos z.B. über kreditzentrale.com) aufzunehmen, der meist überschaubare Zinsen hat.

Doch auf welchem Wege finde ich die richtige Universität?
Die wohl interessanteste Quelle sind hier Kommilitonen, die bereits ein Auslandssemester in dem Land gemacht haben, sei es an einer der Partneruniversitäten der Hochschule oder auf einer anderen. Die Kommilitonen wissen, was es zu beachten gibt.

Selbstverständlich kann man auch eigene Kriterien wie Ansehen der Uni, Stadt, Kurse, Zeiten, Zulassungsbedingungen und Fristen sammeln und ein Ranking erstellen.

Ich selbst bin auf einer Informationsveranstaltung der Hochschule Düsseldorf zum Thema Auslandssemester auf die Agentur „Gostralia“ gestoßen. Agenturen vermitteln interessierte Studierende an Partneruniversitäten und berücksichtigen dabei den Notendurchschnitt und die Sprachkenntnisse.

In meinen Augen war dies die einfachste und schnellste Lösung, meinem Traum näher zu kommen. Der Kontakt mit der Agentur verlief über das Telefon und/oder per E-Mail. So entschied ich mich für die Griffith University in Gold Coast und diese Entscheidung bereue ich bis heute nicht. Wer schon einmal vom Surfers Paradise gehört hat, weiß auch warum.


Bei der Erstellung des Stundenplanes an der australischen Universität, habe ich mich in erster Linie an dem Studienverlaufsplan meiner deutschen Hochschule orientiert. Denn mein Ziel ist es gewesen, mir die in Australien belegten Kurse in Deutschland anrechnen zu lassen. Dazu müssen vergleichbare Kurse belegt werden. Unterstützung erhielt ich hierbei vom Prüfungsamt meiner Hochschule.

Im nächsten Schritt machte ich mich an die Beantragung des Visums. Hier gibt es in Australien verschiedene Optionen und je nach Vorhaben sollte individuell festgelegt werden, welches Visum man letztlich beantragt: Ein reines Studentenvisum ist für das Semester zzgl. 7 Wochen gültig, während ein Working Holiday Visum ermöglicht, länger in Australien bleiben und arbeiten zu dürfen. Die Kosten liegen bei bis zu 380€ und es sollte ca. 4-6 Wochen vor Reiseantritt beantragt werden.

Ungefähr zur selben Zeit habe ich mich darum bemüht, eine Auslandskrankenversicherung sowie eine Kreditkarte zu beantragen.

...

Je näher der Tag der Abreise rückte, umso mehr drängte sich eine Frage in den Vordergrund:

Wo werde ich wohnen?
Auch hier habe ich als erstes im Internet recherchiert. Durch den Erfahrungsaustausch mit Kommilitonen hatte ich herausgefunden, dass es am sinnvollsten ist, sich von Deutschland aus für die ersten Tage ein Zimmer zu buchen und vor Ort dann auf Wohnungssuche zu gehen. Selbstverständlich kann man auch in ein Studentenwohnheim gehen, was den Vorteil hat, dass man im Notfall nicht alleine ist und man schnell in Kontakt zu anderen Studierenden kommt. Diese Lösung ist verhältnismäßig teuer und kam für mich nicht in Frage.

So habe ich für die ersten Tage ein Zimmer über Airbnb.de gebucht, jedoch kann man natürlich auch ein normales Hotel- oder Hostel-Zimmer buchen. Für die Wohnungssuche kann ich die Plattformen flatmates.com.au und gumtree.com.au empfehlen.


Zurückblickend kann ich sagen, dass ich durch diese Erfahrung reifer geworden bin, offener und selbstbewusster auftrete und gerade in Bewerbungen mit meinen Sprachkenntnissen punkten kann. Dabei kommt ein Auslandssemester gut an und ich erhalte ein besseres Feedback.

Ich kann Euch ein Auslandssemester nur empfehlen, es wird für mich eine einzigartige Erinnerung für mein ganzes Leben sein.

Eure Eda








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