5 Gründe für das Netzwerken – ein Plädoyer

Argumente, die auch prinzipientreue Nicht-Netzwerker von den Vorteilen überzeugen


© Julien Eichinger

„Der hat seine Karriere auf Beziehungen aufgebaut!“ Diesen Satz hat wohl jeder von uns schon einmal gehört, gelesen oder selbst ausgesprochen. Wir sprechen über jemanden, der Erfolg hat, aber statt Anerkennung liegt Geringschätzung in der Aussage. Nicht harte Arbeit, Kompetenz oder eine andere gesellschaftlich geschätzte Tugend hat die Laufbahn vorangebracht. Nein – es waren ‚nur‘ die Beziehungen, die zum Erfolg führten. Wir denken an die McKinsey-Connection oder an eines der Old-Boys-Networks, die es in der Wirtschaft so häufig gibt (Young-Girls-Networks gibt es leider seltener, sonst hätte ich die auch erwähnt).


Aber ist es wirklich verwerflich, wenn jemand nicht alleine Mittagessen geht, um an den Titel eines erfolgreichen Ratgebers anzuknüpfen? Verdient der Begriff „Netzwerken“ wirklich seinen schalen Beigeschmack?

Die „Six degrees of separation“-Theorie besagt, dass du über maximal 6 Kontakte mit jedem Menschen auf der Erde verbunden bist. Wenn du eine Reise nach Pakistan machen möchtest und dort einen vertrauenswürdigen Reiseführer suchst, wirst du über wenige Schritte jemanden finden, der dir die geeignete Person empfehlen und den Kontakt zu ihr herstellen kann. Stell dir vor, welch ungeahnte Möglichkeiten daraus entstehen können.

Allein kannst du viele Dinge erreichen und dein großes Projekt ein Stück weit voranbringen. Die Unterstützung deiner Familie wird dich motivieren und mit ihr lassen sich Probleme leichter und schneller beheben. Neben diesem Kreis des Vertrauens (um Robert de Niro in seiner Rolle als Jack Burns zu zitieren) wirst du auch einige gute Freunde haben, die dir auf dem Weg helfen können. Aber sind das genügend Unterstützer, um deinen Traum erfolgreich umzusetzen?

Wie viel besser und schneller würdest du vorankommen, wenn du eine Vielzahl von Unterstützern aus den verschiedensten Bereichen hättest? Die Dreampions-Autoren betonen, wie hilfreich ein großes Netzwerk auf ihrem Weg war. So kam der preisgekrönte Personality-Fotograf Hans Starck durch Bekanntschaften zu seinen ersten Praktika und später wichtigen Aufträgen. Er hatte den Mut zu fragen: „Vielleicht kennst du jemanden, der jemanden kennt?“

Es geht hier nicht darum, wie du am schnellsten an viele Visitenkarten kommst oder dass du mehr „Freunde“ auf Facebook brauchst. Dies sind eher Sammlungen von Namen, die dich nicht weiterbringen werden. Ein richtiges Netzwerk ist dagegen ein Schatz, es aufzubauen eine gute Investition und es am Leben zu halten und richtig zu nutzen eine Kunst. Doch wie erschaffst du dir ein solches Netzwerk? Hier sind 5 Schritte für deinen Weg:

Ein großer und vielfältiger Bekanntenkreis ist eine wichtige Basis
Eine große Basis an Bekannten ist natürlich hilfreich. Neben der Anzahl deiner Kontakte ist auch die Vielfalt deines Netzwerks wichtig. Wenn alle deine Freunde auch bloß untereinander befreundet sind, ergibt sich keine Multiplikation der Kontakte. Nutze daher jede Gelegenheit und sei offen dafür, neue Kontakte zu knüpfen – im Beruf, auf Reisen oder durch deine Hobbies.

Schaffe eine persönliche Verbindung
Du wirst auf einer Party jemandem vorgestellt, ihr tauscht Visitenkarten aus. Nach einer kurzen Unterhaltung geht ihr eurer Wege und wiederholt den gleichen Ablauf mit anderen Gästen. Am nächsten Tag finden 20 Personen deine Karte in ihrer Jackentasche. Sind die jetzt alle in deinen Netzwerk? Und umgekehrt: Kannst du dich an die Menschen erinnern, deren Karten du jetzt anschaust?

Sei offen und höre zu
Ein oder zwei intensive persönliche Gespräche bewegen viel mehr als 20 Small-Talks. Wenn du offen und positiv bist, gut zuhörst und zwischen dir und deinem Gesprächspartner eine Verbindung entsteht, schaffst du eine Grundlage, auf der du später aufbauen kannst. Keiner mag schließlich das Gefühl, dass sich jemand nur aus Berechnung mit einem unterhält.

Pflege dein Netzwerk und hilf anderen, bevor du um Hilfe bittest
Wenn du jahrelang nichts von dir hören lässt und erst im Moment der ‚Not‘ auf die Suche nach Unterstützern gehst, ist die Wahrscheinlichkeit gering, dass dir jemand hilft. Wenn jemand allerdings einen Gefallen erwidern kann, wird er oder sie dies sicher gerne tun. Wie kannst du deinen Kontakten helfen? Durch deine persönlichen Stärken kannst du anderen zu Seite stehen. Oder du verbindest die Menschen aus deinem Netzwerk miteinander und wächst so in die Mitte eines größeren Netzwerkes.

Stell sicher, dass du deine Unterstützer nicht enttäuscht
Nehmen wir an, du wirst von einem entfernten Bekannten gebeten, ihn für eine Stelle bei einem deiner Freunde zu empfehlen. Welche Bedingungen müssten erfüllt sein, damit du auf die Bitte eingehst? Bei einem engen Freund wüsstest du sofort, wie du ihn einschätzen kannst und ob er zu der Stelle passt. Aber bei einem eigentlich Fremden? Letztlich setzt du deinen guten Ruf ein, um jemand anderem zu helfen und du willst sicher sein, dass er dieses Vertrauen nicht enttäuscht. Vielleicht wirst du dich bei anderen Kontakten des Bittstellers nach ihm erkundigen, wirst Referenzen einholen. Genauso werden es die Kontakte deines Netzwerkes machen, wenn du sie um etwas bittest. Stell sicher, dass ihnen keine Nachteile entstehen, weil sie dich empfehlen. Gib dein Bestes und denke darüber nach, wie du den Gefallen erwidern kannst.



Der Begriff des Netzwerks mag nicht ausschließlich positiv belegt sein, aber meist schaden Netzwerke nur dem, der keine hat. Es geht hier weder um Namen- und Kartensammlungen noch um Buddy-Gruppen, die sich unrechtmäßige Vorteile verschaffen. Wenn du es schaffst, diese Gedanken zu vergessen und Netzwerke als eine Gruppe von Menschen ansiehst, innerhalb der man sich bei Bedarf gegenseitig unterstützt, wirst du ihr Potenzial für die Umsetzung deines Traums nutzen können.








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