Nun bin ich schon seit 3 Monaten hier und fühle mich schon fast als Einheimische… Ich weiß, wo ich gutes Brot kaufen kann, wo es leckeres japanisches Essen gibt und wo ich die neueste Ausstellung moderner Kunst finde. Zahlreiche Freunde haben uns bereits besucht. Selim und ich konnten ihnen ganz ohne Reiseführer alle Highlights der Stadt zeigen und die Hintergrundgeschichten dazu erzählen. Genauso, wie es erfahrene New Yorker eben tun.
New York ist durch seine Einwohner und die hervorragende Infrastruktur behaglich und einladend. Die Menschen hier sind etwas Besonderes. Alle scheinen eine positive innere Einstellung zu haben. Wenn ich zur Arbeit fahre, werde ich vom Busfahrer, der mich inzwischen kennt, freundlich begrüßt. Wenn ich das letzte Stück zum Büro laufe, treffe ich oft die gleichen Leute und wir lächeln uns zu. Ich betrete das Bürogebäude und die Männer vom Sicherheitsdienst wünschen mir einen schönen Tag. Sobald ich ins Büro komme, höre ich „Anna, how are you – wie geht’s dir?“ Es ist ein tolles Gefühl, dass ich inzwischen alle 50 Leute im Büro ganz gut kenne, ihre Namen, ihre Hintergründe.
Für manche mag die Freundlichkeit oberflächlich wirken. Mir gibt sie jedoch ein sehr gutes Gefühl. Ich fühle mich wohl, nicht zuletzt durch die vielen positiven Begegnungen und Erlebnisse. Ich möchte gern glauben, dass die freundlich-optimistische Einstellung, die ich wahrnehme, der Realität entspricht. Ich werde es sehen… Bisher bin ich schwer beeindruckt von der Freundlichkeit und der positiven Grundhaltung der Menschen in New York und ich hoffe und denke, sie werden nie aufhören, mich zu beeindrucken.