August – Ein Besuch in Cincinnati voller Überraschungen

Anna Budeyri

Go to English Version

Vor einer Weile erhielt ich eine Einladung zu einer firmeninternen Weiterbildung, die in Cincinnati stattfinden sollte. Die Inhalte der Schulung begeisterten mich, aber ich hatte meine Zweifel, ob der Veranstaltungsort wirklich eine Reise wert war. Es gibt so viele Orte, die ich noch nicht kenne, dass ich sogar darüber nachdachte, ein wenig zu warten, bis die Schulung an einem anderen Standort angeboten wurde. Meine Meinung über Cincinnati basierte komplett auf dem, was ich von anderen Leuten gehört hatte. Zwar hatte ich vor über 15 Jahren Cincinnati einmal selbst besucht, doch ich konnte mich an nichts mehr erinnern und musste mich daher komplett auf die Einschätzung von anderen verlassen.

Bevor ich meine Teilnahme an der Schulung jedoch ablehnte, besprach ich die Sache noch mit Selim, meinem Mann. Gemeinsam kamen wir zu der Entscheidung, dass es eine spannende Erfahrung wäre, die Leute und ihr Leben vor Ort kennenzulernen, auch wenn die Stadt „in der Mitte von nichts“ liegt. Schließlich bestehen die USA nicht nur aus New York City, Miami und Los Angeles. Es gibt so viele weitere Städte, und um die Kultur des Landes komplett zu verstehen, müssen wir es auch in allen Facetten kennenlernen. Während wir so darüber sprachen, wurde Selim von seiner Begeisterung gepackt und entschied, dass er mich auf der Reise begleiten wollte.

Wir planten 5 Tage für die Reise ein, damit wir nach der Schulung noch etwas freie Zeit haben würden, um Cincinnati zu erkunden. Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit eingeplant…

Der Großraum um Cincinnati faszinierte uns völlig. Jeder Ort, den wir besuchten, übertraf unsere Erwartungen bei Weitem. Hier sind drei Dinge, die uns an der Stadt besonders gefallen haben:

• Tolle Restaurants: Es gab nicht eine einzige Mahlzeit, nach der wir nicht sagten: „Das war ein fantastisches Essen!“ Alle Restaurants, die wir besuchten, waren einzigartig und sowohl die Innenausstattung als auch die Auswahl der Speisen waren unglaublich kreativ gestaltet. Unser absolutes Lieblingsrestaurant wurde das „Harvest“ in Louisville, Kentucky, (eine Stadt, die eine reichliche Autostunde von Cincinnati entfernt liegt), wo wir für einen fantastischen Brunch genossen haben.
• Tolle Architektur: Eines der Stadtviertel von Cincinnati heißt „Over the Rhine“. Es war früher eher ein Arbeiterviertel und wurde erst kürzlich komplett renoviert und dabei die meisten alten Häuser restauriert. Inzwischen ist das Viertel eine angesagte Gegend mit Restaurants, Geschäften und Yoga-Studios. Die Gegend sieht wirklich eindrucksvoll aus. Ein solches Viertel sucht in New York oder anderen großen US-Städten seines Gleichen. Es zieht junge und kreative Menschen an und ich bin sicher, dass bald auch mehr und mehr Touristen kommen werden und die Gegend zu entdecken.
• Tolle kulturelle Angebote: An jedem einzelnen Tag gab es gleich an mehreren Orten Veranstaltungen in Cincinnati, sein es Konzerte, Ausstellung oder Bühnendarbietungen. Wir schafften es, einige Veranstaltungen zu besuchen. Am besten gefielen uns: (1) das Reggae Music Festival, bei dem hunderte Menschen auf der Straße tanzten, und (2) die „Da Vinci, das Genie“-Ausstellung, die viele Details aus dem Leben und der Arbeit von Leonardo Da Vinci ins Licht der Öffentlichkeit rückte. Das Zitat „Einfachheit ist die höchste Stufe der Vollendung“ hat sich seitdem tief in meinem Kopf festgesetzt.

Nach diesem Ausflug fühle ich mich, als hätten wir einen Geheimtipp entdeckt. Auf jeden Fall ist Cincinnati deutlich besser als sein Ruf. Die Stadt hat uns während dieser fünf Tage tolle Erinnerungen geschenkt. Außerdem hat es mein Interesse geweckt, noch mehr Orte zu erkunden, die nicht auf den Titelseiten der Standard-Reiseführer abgebildet sind.

Ich verspreche, ich werde dich übe meine zukünftigen Entdeckungen auf dem Laufenden halten!