Fragt man Menschen, was sie unter dem Begriff des Paten verstehen, dann denkt die eine Hälfte der Befragten an den Taufpaten. Die andere Hälfte versteht ihn als Bezeichnung des Oberhaupts einer Mafiafamilie. Während die Assoziationen höchst unterschiedlich sind, gibt es bei den begriffsgebenden Inhalten durchaus Ähnlichkeiten. So wie der Taufpate sein Patenkind auf dem Weg durch das Leben unterstützt, so hält auch der Mafiapate seine schützende Hand über seine ‚Kinder‘ (es sei hinzugefügt: Dem Autor ist bewusst, dass der moralische Anspruch und die aus der Unterstützung potenziell resultierenden Konsequenzen nicht vergleichbar sind. Die Mafia ist also als Beispiel mit Augenzwinkern zu verstehen.).
Film-, Literatur- und Krimifans erinnern sich sofort daran, wie Don Vito Corleone als der Pate in dem gleichnamigen Film seinen Schützling Johnny Fontane während seiner Gesangskarriere unterstützte und dabei unterschiedliche Methoden anwendete.
Doch was hat all das mit Dreampions zu tun?
Auch wir verwenden das Konzept des Paten in der speziellen Form der sogenannten Traumpaten. Wir verstehen darunter Menschen, die andere durch unterschiedlichste Methoden auf ihrem Weg unterstützen und dadurch die Welt ein Stück besser machen. Dies ist eine bewusst offen gehaltene Definition, denn es gibt unzählige Arten von Bedürftigen und von Methoden der Unterstützung, auf die sich Traumpaten konzentrieren können.
Wenn man an Menschen denkt, die auf die Unterstützung anderer angewiesen sind und von dieser profitieren, fallen einem heutzutage vermutlich Flüchtlinge oder Menschen in Krisengebieten ein, deren Leben von Kriegen, Naturkatastrophen und/oder Armut bestimmt wird. Doch auch viele West-Europäer sind auf Hilfe angewiesen: Arbeitslosigkeit, Krankheit, Behinderung oder Alter beeinflussen Menschen in einer Form, dass es ihnen schlicht nicht möglich ist, ohne Hilfe ein lebenswertes Leben zu führen. Und nicht zu vergessen sind die Kinder, die überall auf der Welt besonderen Schutz und Unterstützung brauchen, vor allem dann, wenn die Eltern ihnen das nicht bieten können.
Bewusst definieren wir den Begriff des Traumpaten aber weiter, über die unmittelbar betroffenen medizinischen, pflegenden und sozialen Berufe hinaus. Die Kindergärtnerin, die Lehrerin, der Trainer und die Leiterin einer Jugendgruppe – sie alle helfen Kindern und Jugendlichen den richtigen Weg im Leben zu finden. Die Hebamme, die Mütter und Babys unterstützt; der Forscher und der Arzt, die sehr viel Energie zum Wohle der Patienten einsetzen oder die Prominente, die ihre Popularität mit persönlichem Einsatz zum Wohle Bedürftiger verbindet. Sie alle (und viele weiteren Gruppen von Menschen) sind für uns Traumpaten, da sie durch eine oder mehrere der folgenden Methoden andere Menschen unterstützen und die Welt ein Stück besser machen:
1. Traumpaten unterstützen durch den Einsatz von Geld.
Zu spenden ist für viele Menschen die logischste Methode, um Bedürftige sinnvoll und zielgerichtet zu unterstützen. Wenn das Geld an effizient und effektiv agierende Organisationen gegeben wird, können diese mit Kompetenz und etablierten Strukturen die Mittel oft in guter Weise nutzen.
2. Traumpaten unterstützen durch den Einsatz von Zeit und Energie in ihrer Freizeit.
Manchen Menschen sind Spenden zu indirekt oder ihnen bleibt die Nutzung ihrer Mittel zu intransparent. Auch und besonders für diejenigen, die sich vor Ort und für ein ihnen persönlich wichtiges Projekt einsetzen möchten, ist der direkte Kontakt wichtig. Nur durch ehrenamtliches Engagement können viele Sportvereine, Pflegeheime oder Jugendgruppen ihre Angebote aufrechterhalten. Unzählige Menschen unterstützen bei Festen oder Tombolas Aktionen, bei denen Geld gesammelt wird, das wiederum als Spende anderen weiterhilft.
3. Traumpaten unterstützen durch den Einsatz ihrer Fähigkeiten im eigenen Beruf.
Einsatz für andere wird nicht dadurch „gut“, weil er unentgeltlich erfolgt oder man sogar eigene finanzielle Mittel einsetzt. Mit vielen Berufen verdienen Menschen Geld und passen dennoch in die Definition der Traumpaten. Menschen in vielen sozialen Berufen haben bewusst eine Tätigkeit gewählt, bei der sie andere gezielt mit ihren Fähigkeiten unterstützen können. Entwicklungsberater Mario Klee arbeitet seit vielen Jahren in Kamerun, um dort einen Unterschied zu machen. Entwicklungsleiter Martin Pusch bringt seine besonderen Fähigkeiten in die Weiterentwicklung von Prothesen ein, die Behinderten ihre Beweglichkeit zurückgeben und den Alltag wieder lebenswert machen.
4. Traumpaten unterstützen durch die Weitergabe ihrer Erfahrung und ihres Wissens.
Eigene Erfahrungen sind wichtig, doch man muss nicht alle Fehler selbst machen. Zudem sind viele Entscheidungen im Leben schwierig zu treffen und es würde lange dauern, alles selbst zu erforschen. Ein Trainer, der jahrelang als Profisportler aktiv war, kann dem Nachwuchssportler hilfreiche Tipps geben, an die er sonst nie gekommen wäre. Die erfahrene Mentorin bietet einzigartige Einblicke ins Unternehmen, beantwortet auch heikle Fragen und erleichtert so der jungen Managerin die Karriere. Die erfahrene Tante, die zu jeder noch so verrückten Idee eine tolle Anregungen parat hat, gibt vielleicht erst den Anstoß, deinem Traum eine Chance zu geben.
5. Traumpaten unterstützen durch ihre Zuversicht und ihr Vertrauen in andere Menschen
Jeder von uns kann sich wohl an mindestens einen Menschen erinnern, der ihm oder ihr in der Entwicklung besonders geholfen hat. Die Grundschullehrerin, die unser Interesse für Musik früh erkannte und uns mit Lob und Tipps auf die letztlich erfolgreiche Schulaufführung vorbereitete. Der Chef, der dem jungen Mitarbeiter frühzeitig ein wichtiges Projekt zutraut. Oder der Trainer, der die Dreampions-Autorin Juliane Wurm in einer Kletterhalle entdeckte, sie über Jahre trainierte und motivierte und so auf einen Weg brachte, der zum Weltmeistertitel im Bouldern führte. Der Glaube eines anderen Menschen in unsere Fähigkeiten kann Flügel verleihen und wir schaffen viel mehr, als wir jemals von uns erwartet hätten.
6. Traumpaten unterstützen durch die Nutzung ihrer Popularität
TV-Moderation Sandra Thier nutzt ihre Bekanntheit und ihre Fähigkeiten als Moderatorin, um sich als Unicef-Botschafterin für Kinderrechte einzusetzen und mit eigenen Reportagen auf die Herausforderungen in Krisenstaaten aufmerksam zu machen. Durch Aufklärung will sie andere ermutigen, sich für Menschen in Not einzusetzen. Sie sagt in ihrem Dreampions-Artikel: „Ich glaube an das Gute. Und daran, dass wir einander helfen müssen, egal in welchem Land und in welcher Stadt.“
Dem ist nichts hinzuzufügen. – Auf welche Art unterstützt du andere Menschen?